2008-02-13

Kinderarbeit

Von Susanne Gaschke
Neoliberalismus im Klassenzimmer: Lange galt die Schulzeitverkürzung an den Gymnasien als Wunderwaffe der Bildungspolitik. Jetzt erweist sie sich als pädagogisches Desaster. Die Schüler leiden, die Eltern sind entsetzt, und die Lehrer ringen mit unbrauchbaren Lehrplänen.

Zwanzig Minuten Mittagspause, die trostlose Kantine ist mehr schlecht als recht in zwei ehemalige Klassenzimmer gestopft, schnell essen, sonst reicht die Zeit nicht, aber viel Zeit möchte auf die geschmacksfreie Aluschalenkost, die totgekochten Nudeln und halbrohen Kartoffeln auch niemand verwenden; rasch mit dem Kohlehydratmatsch im Magen zurück in den Physikraum, biorhythmischer Tiefpunkt, noch zwei Unterrichtsstunden oder gar drei, um 16 Uhr kann der Heimweg angetreten werden, die Hausaufgaben dauern bei konzentrierter Erledigung bis etwa 18 Uhr: So sieht heute der Schultag an vielen Gymnasien aus, die die Schulzeit von neun auf acht Jahre bis zum Abitur verkürzt haben...


http://www.zeit.de/2008/07/Gymnasialzeit?page=all

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