2007-06-09

2. Die Katastrophe kam erst noch...

Angekommen in der 3. Klasse mussten sich die Kids an Noten gewöhnen. Es wurde auch gleich aus dem Vollen geschöpft...

Doch eine Woche vor den Herbstferien wurde die Klassenlehrerin krank, schwerkrank sogar; man munkelte etwas von "Herzinfarkt" oder "Schlaganfall" - nix genaues wusste man nicht, nur dass es nicht einfach eine Erkältung war.


Das Erstaunliche an der ganzen Sache: Diese Lehrerin brachte über Monate hinweg immer nur eine Krankmeldung über ca. 3 Wochen...


Es ist ja bekannt, dass Ärzte nicht mehr lange krankschreiben dürfen, aber bei einer solchen Diagnose (denn die "Buschtrommeln" hatten tatsächlich recht behalten) ist doch klar, dass frau mit ein paar Wochen Rekonvaleszenz nicht hinkommt, sondern dass Krankenhaus, REHA, Schonung ansteht! Nichtsdestotrotz: Die Krankmeldungen kamen wochenweise; das hatte zur Folge, dass keine Feuerwehrlehrerin fest eingestellt werden konnte und die Schulleitung versuchen musste, selbst eine Vertretung zu organisieren. Auch wenn hin- und wieder mal eine Feuerwehrlehrerin wochenweise hereingeschneit kam, fielen von Oktober bis Januar über 40 Stunden aus (was die Schulleitung leugnete; die Strichlisten der Eltern sprachen jedoch eine andere Sprache...).

Besonders der Deutschunterricht litt; denn Schreiben war nicht mehr sehr populär; vorwiegend das Ausfüllen von Lückentexten war angesagt.



Die Eltern beunruhigten sich zusehends, doch die Schulleitung hüllte sich in Schweigen: kein Elternbrief, kein Elternabend, gar nichts!



Uns war schon allen klar, dass diese Situation für die Schulleitung nicht einfach war - doch für unsere Kinder und uns auch nicht! Vielleicht hätte man ja gemeinsam... Aber (diese Erkenntnis reifte in uns bis zum Ende des Schuljahres immer mehr): Eltern sind zwar gut genug, um für´s Schulfest Kuchen zu backen oder Grünflächen zu bewässern, doch ansonsten hält man sich diese "Spezies" besser vom Leibe... Als wir einen Elternabend mit der Schulleitung "einforderten", hieß es lakonisch: "Keine Zeit"...


Wir suchten Kontakt zu der vorgesetzten Schulbehörde, um hier vielleicht etwas darüber zu erfahren, wie es mit unserer Klasse weitergehen sollte. Doch hier erteilte man uns nur die Auskunft: "Solange nur immer eine wochenweise Krankmeldung vorgelegt wird, sind uns die Hände gebunden. Frühestens ab dem neuen Halbjahr werden die Karten was Lehrerzuteilung betrifft, neu gemischt!" - Wie kann es sein, dass eine Lehrerin (also Beamtin und damit weisungsgebunden) nach Wochen / Monaten von kurzfristigen Krankmeldugen nicht zum Amtsarzt zitiert werden kann, um eine längerfristige Krankmeldung zu erwirken (und damit die Möglichkeit, zu einer geregelten Vertretung freizumachen?)???

Das Schweigen der Schulleitung wurde von seiten der vorgesetzten Schulbehörde mit einem trockenen Lachen und dem Kommentar versehen:"Ja, ja, wir wissen, dass in Ihrem Ort die Uhren anders laufen..."

Bis zum Ende des Schulhalbjahres änderte sich nichts - außer der Häufigkeit unserer Anrufe bei der Schulbehörde... Von dort zunächst immer nur der beinahe tränenerstickte Hinweis, es gäbe leider keine Lehrer; der Lehrermarkt sei wie leergefegt (kein Wunder: in unserem Bundesland bekamen Neueinsteiger über Jahre hinweg nur einen Zeitvertrag über maximal ein dreiviertel Deputat während die Nachbarbundesländer mit vollen Verträgen und schneller Verbeamtung warben...)!
Doch dann kam sie, die erlösende Botschaft der Schulbehörde: "Wir haben ab Februar eine Lehrerin für sie gefunden!" - vorsichtiges Hoffen setzte ein...
Wer war dieser Phönix aus der Asche des leergefegten Lehrermarktes? Brachte er die erhoffte Rettung?
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