2007-07-14

17. PISA-Aktionismus

In den vergangenen acht Jahren, in denen ich Grundschule erlebte, sind die Anforderungen an Schüler - aber auch an Lehrer- ständig gestiegen - ohne dass jedoch die Rahmenbedingungen verbessert wurden!!!

Bei uns gibt es mittlerweile die "volle Halbtagsschule", die ohne Frage eine Verbesserung für Berufstätige darstellt (denn wie sollte man sein Arbeitsleben koordinieren, wenn die Klasse geteilt wurde und eine Hälfte die beiden ersten, die andere Hälfte die beiden letzten Stunden in die Schule gehen sollte???).
Aber: seither entfällt auch spezielle Förderung - sowohl für gute als auch für schlechte Schüler/innen.

Es müssen mittlerweile Vehra-Arbeiten absolviert werden, die - zumindest bei uns - mit der schulischen Realität erst langsam etwas zu tun haben.

In unserm Bundesland fördert man vollmundig die Ganztagesschulen; die meisten dieser sog. Ganztagesschulen verdienen jedoch diesen Namen nicht, denn nachmittags ist eben keine Schule, sondern eine wie auch immer geartete Betreuung. - Sicher für viele Kinder besser, als alleine zuhause vor PC oder TV zu hocken, aber mit "Schule" in dem Sinne, dass sie für PISA- und ähnliche Studien und v.a. mehr Bildungsgererchtigkeit bringen würde, hat das alles nichts zu tun!
Dazu müsste viel mehr Geld in eine wirklich umgebaute Schullandschaft investiert werden! Doch richtige Reformen sind dann doch zu teuer...!!!

Ich habe noch nie so viel hohlen Aktionismus erlebt, so viel Augenwischerei, wie nach den PISA-Studien!

Dass sich dieser Aktionismus sogar lebensbedrohlich auswirken kann (bei uns allerdings eher nicht so sehr...), zeigt dieser Artikel vom Tod einer Lehrerin, der mich sehr bestürtze und dann auch wütend machte; das Ergebnis des PISA-Aktionismus:

Ende einer Dienstzeit oder Das Rennen von PISA (kein Märchen)

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